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Atemübungen bei COPD


Atemübungen bei COPD

Atemübungen bei COPD – Entdecken Sie wirksame Techniken, um Symptome zu mindern und Ihre Atmung zu verbessern.

Eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung kann das Leben von Patienten erheblich einschränken. Die Physiotherapie bietet hier hilfreiche Unterstützung: Mit spezifischen Atemübungen bei COPD lässt sich eine spürbare Erleichterung der Symptome erzielen. 

COPD ist eine Abkürzung für den englischen Fachbegriff „Chronic Obstructive Pulmonary Disease“, was zu Deutsch „Chronisch obstruktive Lungenerkrankung“ bedeutet.

Das Krankheitsbild basiert auf den Erkrankungen chronische Bronchitis und Lungenemphysem. Bei der chronischen Bronchitis herrscht eine dauerhafte Entzündung der Schleimhäute in den Atemwegen vor. Bei einem Lungenemphysem hingegen sind die kleinen Lungenbläschen zerstört, die für die Sauerstoffaufnahme verantwortlich sind.


Typische Symptome von COPD sind:

  • Atemnot
  • Husten
  • Auswurf
  • Engegefühl in der Brust
  • Ggf. Geräusche beim Ausatmen


Die Vorteile von Atemtherapie bei COPD

Durch konsequente Atemübungen bei COPD können die Symptome Ihrer Erkrankung deutlich gelindert werden. Dabei können Sie Techniken für den Alltag erlernen, die Ihr Wohlbefinden steigern, sowie Notfallmaßnahmen für den Fall einer akuten Luftnot üben.


Die Atemübungen unterstützen bei:

  • Entspannung und Kräftigung der Atemmuskulatur
  • Lösung von Sekret
  • Erhöhung der Sauerstoffaufnahme
  • Verbesserung der Ausatmung
  • Stressreduzierung


Hilfreiche Atemübungen bei COPD für Zuhause

Bei COPD ist es besonders wichtig, die Ausatmung zu verbessern. Die folgenden Atemübungen bei COPD gehen dabei besonders auf diesen Aspekt ein:


1. Atemerleichternde Stellungen

Zu Beginn der physiotherapeutischen COPD-Übungen möchten wir Ihnen veranschaulichen, wie Sie mithilfe spezifischer Körperhaltungen das Ein- und Ausatmen erleichtern können.

Eine der COPD-Übungen für zuhause ist der Kutschersitz, bei dem Sie sich auf einen Stuhl setzen und Ihre Unterarme auf Ihre Oberschenkel auflegen. Das Abstützen der Arme hat den Effekt, dass Ihre sogenannte Atemhilfsmuskulatur besser arbeiten kann. Dieselbe Wirkung erzielen Sie mit der Torwartstellung, bei der Sie stehend leicht in die Knie gehen und Ihre Hände auf den Oberschenkeln abstützen.

Es ist empfehlenswert, diese Positionen in Ihr tägliches Lungentraining einzubauen, da sie Ihnen im Fall einer akuten Atemnot Erleichterung verschaffen werden. Bei akuter Atemnot wenden Sie sich dennoch bitte umgehend an einen Arzt!

 

2. Drehdehnlagerung

Spezifische Atemtechniken helfen Ihnen, Ihr Zwerchfell als primären Atemhilfsmuskel zu stärken. Als Atemübung bei COPD bietet sich die Drehdehnlagerung besonders gut an.

Dazu legen Sie sich auf die rechte Seite und beugen das linke Bein so, dass es ebenfalls auf dem Boden vor dem rechten Bein ruht. Drehen Sie den linken Arm und Oberkörper nach links auf, ohne dass sich die Beine bewegen. Bleiben Sie in dieser verdrehten Position und fokussieren Sie sich darauf, dass Sie doppelt so lange ausatmen wie einatmen. Nach ein paar Atemzügen wechseln Sie auf die andere Seite.

 

3. Lippenbremse

Eine der wichtigsten Übungen in der Physiotherapie bei COPD ist die Lippenbremse, da sie in einer akuten Atemnot eine schnelle Erleichterung bieten und das Panikgefühl mindern kann.

Spitzen Sie Ihre Lippen, als ob Sie pfeifen möchten. Atmen Sie nun langsam durch die Engstelle zwischen Ober- und Unterlippe aus, wobei sich Ihre Backen aufblähen dürfen. Sie schaffen somit einen Widerstand, der dazu führt, dass sich Ihre Bronchien und Lungenbläschen weiten. Größere Mengen an verbrauchter Luft werden abgeatmet und Platz für Frischluft geschaffen.

Wussten Sie, dass Ihnen Ihr Physiotherapeut für das Erlernen von Atemübungen bei Lungenemphysem eine hilfreiche Anleitung und Unterstützung bieten kann?
Finden Sie hier den für Sie passenden Physiotherapeuten ganz in Ihrer Nähe. 


4. Kontaktatmung

Die Kontaktatmung ist wie die Drehdehnlagerung eine der Atemübungen bei COPD, die das Zwerchfell trainieren und die Atemarbeit erleichtern kann. Setzen Sie sich dafür entspannt auf einen Stuhl oder in einen Sessel. Legen Sie beide Hände sanft auf Ihren Bauch. Achten Sie darauf, bei jeder Einatmung, gegen Ihre Hände in den Bauch einzuatmen. Ihr Brustkorb sollte sich nicht bewegen. 

Ihr Zwerchfell wird bei dieser Übung noch mehr gestärkt, wenn Sie dabei doppelt so lange ausatmen wie einatmen.

 

5. Yoga-Atemübungen bei COPD

Yoga-Atemübungen bei COPD bieten eine schonende Möglichkeit, Ihre Atemwege zu stärken und Ihre Atemfunktion zu verbessern. Besonders wirksam ist die Bhramari Yoga-Atmung, die Sie sowohl im Sitzen als auch im Liegen durchführen können.

Atmen Sie tief ein und machen Sie bei der anschließenden Ausatmung mit geschlossenen Lippen ein Summgeräusch. Spüren Sie die kraftvolle Vibration in Ihrem Brustraum, die Ihre Atemmuskulatur entspannt. Die wirkungsvolle Praxis fördert die Schleimlösung und verbessert die Atemkontrolle.




Fazit

Atemübungen bei COPD sind von entscheidender Bedeutung für Patienten, die mit dieser chronische Lungenerkrankung täglich leben. Sie tragen wesentlich dazu bei, die Lungenfunktion zu verbessern, was zu einer deutlichen Linderung der Symptome führen und damit die Lebensqualität maßgeblich steigern kann.



 

FAQ


1. Welche Atemübungen gibt es bei COPD?

Atemerleichternde Positionen, Lippenbremse, Drehdehnlagerung und auch Yoga helfen dabei, die Symptome einer COPD Erkrankung zu lindern. 


2. Welche Physiotherapie bei COPD?

Physiotherapie bei COPD hilft dabei, betroffenen Patienten wirksame Atemübungen beizubringen, die sie in Ihren Alltag mit einbauen können. Zusätzlich unterstützt sie dabei, die körperliche Belastbarkeit zu verbessern.


3. Was sollte man bei COPD vermeiden?

Wenn Sie an einer COPD erkrankt sind und rauchen, sollten Sie umgehend das Rauchen aufgeben, um eine Verschlechterung der Symptome möglichst lange hinauszuzögern. Atemübungen bei COPD können andernfalls nur begrenzt zur Linderung der Symptome beitragen.


4. Kann man die Lunge bei COPD trainieren?

Durch regelmäßige Atemübungen und Physiotherapie kann die Lungenkapazität der Patienten verbessert und somit auch die Lungenfunktion gesteigert werden. 


5. Ist COPD heilbar?

Bis heute ist COPD noch nicht heilbar. Die Ziele der COPD-Therapie liegen daher in einer Verzögerung des Krankheitsfortschritts. Physiotherapie und eigene Übungen, die die körperliche Belastbarkeit verbessern und die Lungenfunktion steigern, sind daher ausschlaggebende Faktoren bei COPD.

 



Weitere nützliche Informationen zum Thema COPD erhalten Sie in Dr. Peter Hannemanns Buch „Gut leben mit COPD“ oder im direkten Austausch mit Ihrem Physiotherapeuten. 
"Gut leben mit COPD" von Dr. Peter Hannemann

 

Quellenangaben:

https://www.resmed-healthcare.de/wp-content/uploads/2021/03/Schulungskarte-Atemtrainer-Acapella-Duett.pdf

https://www.lungenaerzte-im-netz.de/krankheiten/lungenemphysem/was-passiert-in-den-atemwegen/

https://www.pari.com/de/blog/atemerleichternde-stellung-kutschersitz/




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