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Warum Physiotherapie wichtig ist


Warum Physiotherapie wichtig ist

Warum Physiotherapie wichtig ist 

Im steigenden Alter oder nach Unfällen wird vielen Menschen erst bewusst, wie wichtig die eigene Mobilität und schmerzfreie Fortbewegung wirklich ist. Manche körperlichen Beschwerden lassen sich nicht gänzlich beseitigen, jedoch erheblich lindern. Die Physiotherapie ist der richtige Ansatz, um auch Ihre Beweglichkeit im Alter zu steigern. Erfahren Sie im Folgenden, weshalb diese Therapieform so wichtig ist und in welchen Bereichen Ihnen physiotherapeutische Übungen weiterhelfen können.


Schmerzfrei mobil – unerlässlich für unsere Lebensqualität

In jungen Jahren und bei guter körperlicher Fitness machen sich nur wenige Menschen Gedanken über ihre Gelenke oder den Muskelapparat. Alle Bewegungen des Alltags, vom Ankleiden über den Besuch des Badezimmers bis zum Spaziergang in freier Natur sind mühelos möglich. Im Laufe des Lebens oder durch plötzliche Ereignisse wie einen Unfall kann sich diese Selbstverständlichkeit grundlegend verändern.

Wenn bestimmte Bewegungen bei jeder Ausführung zur Qual werden, sinkt die Lebensqualität erheblich. Oft werden die entsprechenden Bewegungen vermieden, was zu einer zusätzlichen Schwächung der betroffenen Muskeln und Gelenke führt. Oder es werden zum Ausgleich andere Körperteile übermäßig belastet, was schleichend zu weiteren Problemen führt.

Die Physiotherapie trägt mit ihren vielfältigen Übungen zu einer Verbesserung funktioneller Bewegungsabläufe und zu einer höheren Mobilität bei. Dies führt bei regelmäßiger Ausführung zu einer Linderung der Beschwerden, im Idealfall bis hin zur Schmerzfreiheit.


Die verschiedenen Einsatzgebiete der Physiotherapie

Die Physiotherapie überzeugt als Therapieansatz durch ihre Vielfalt. Mit Einsatzmöglichkeiten von der Prävention bis zur Rehabilitation gehört sie seit Jahrzehnten zu den Behandlungsformen, die bei vielen Krankheitsbildern und Symptomen von der Krankenkasse übernommen werden. Grob lassen sich die Einsatzgebiete in drei Bereiche einteilen.

1. Schmerzlinderung

Körperliche Schmerzen sind vielfältig und müssen nicht akut durch einen Unfall ausgelöst werden. Moderne Lebensgewohnheiten wie das permanente Sitzen bei der Arbeit und in der Freizeit können zu Fehlverhalten und Rückenschmerzen führen. Generell kann eine schlechte Körperhaltung oder einseitige Belastung zu Schmerzen führen, die im Extremfall chronisch werden.

In diesen Fällen trägt die Physiotherapie aktiv zur Schmerzlinderung bei. Über die Therapie hinweg werden neue, funktionelle Bewegungsabläufe erlernt und an einer besseren Körperhaltung gearbeitet. Dies kann selbst chronische Schmerzen lindern, im Idealfall verschwinden diese vollständig.

2. Mobilitätsverbesserung

Freie und agile Körperbewegungen sind die Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben. Auch ohne Schmerzen kann es zu Einschränkungen im Bewegungsapparat kommen, die Ihre Handlungsfreiheiten im Alltag einschränken. Gründe hierfür können eine schwache Muskulatur, orthopädische Probleme oder sonstige funktionelle Störungen sein.

Physiotherapeutische Übungen helfen, die allgemeine Mobilität zu verbessern und im Alltag beweglicher zu werden. Speziell im steigenden Lebensalter ergeben die Übungen als Prävention Sinn, um den schleichenden Verlust der Muskelkraft auszugleichen. Ansonsten drohen ältere Menschen, sich aus einem Gefühl der Unsicherheit heraus noch weniger zu bewegen, was den Mobilitätsverlust beschleunigt.

3. Rehabilitation

Während Schmerzen oder eine eingeschränkte Mobilität oft schleichend über Jahre hinweg entstehen, können die Gründe akut sein. Eine schwere Krankheit oder ein Unfall können Ihre Körperfunktionen von einer auf die andere Sekunde grundlegend stören. Ist die Ursache der Erkrankung beseitigt oder haben Sie den Unfall überstanden, hilft eine gezielte Rehabilitation, die gewohnte Stärke und Lebensqualität zurückzugewinnen. Die Physiotherapie übernimmt hierbei oft eine wesentliche Rolle. Neben einzelnen Muskeln und Körperteilen muss häufig das gesamte Nervensystem wieder lernen, die früher so selbstverständlichen Bewegungen sicher auszuführen.


Fallbeispiele zur physiotherapeutischen Behandlung

Bei welchen Symptomen und Krankheitsbildern kommt die Therapie konkret zum Einsatz und verspricht Aussicht auf Besserung? Im Folgenden kommen einige Fallbeispiele, die den Nutzen konkret aufzeigen. Die Beispiele sind so gewählt, dass Sie beim entsprechenden Krankheitsbild eine Kostenübernahme durch Ihre Krankenkasse erwarten dürfen.

Chronische Rückenschmerzen: 

Probleme mit dem Rücken sind eine regelrechte Volkskrankheit, oft durch zu wenig Bewegung und eine verkümmerte Rückenmuskulatur begründet. Hier lässt sich mit gezielten Übungen ein starker und schmerzfreier Rücken aufbauen.

Neurologische Erkrankungen:

Nach einem Schlaganfall oder bei einer Erkrankung wie Parkinson liegen große, funktionelle Störungen des Nervensystems vor. Im Rahmen einer Therapie lassen sich vertraute Bewegungsabläufe nach einem Schlaganfall langsam wieder erlernen. Für andere neurologische Erkrankungen wie Parkinson hilft die Therapie, den Verschleiß oder Verlust zu entschleunigen und neurologische Erkrankungen zu lindern.

Bewegungsapparat: 

Anatomische Fehlstellungen, beispielsweise nach einem Knochenbruch, beeinflussen die funktionelle Bewegung erheblich. Ähnliches gilt bei der Entzündung von Gelenken, beispielsweise bei rheumatischen Erkrankungen. Hier hilft die Physiotherapie, die Funktionalität und Koordination im gesamten Muskelapparat zu fördern.

Stoffwechselstörungen: 

Der körperliche Verschleiß im Alter kann zahlreiche Formen annehmen. Hierzu gehören Störungen des Stoffwechsels bis hin zur Stuhl- oder Harninkontinenz. Durch die Physiotherapie lässt sich neue Sicherheit und Lebensqualität durch den Aufbau von Muskeln und die Verbesserung der funktionellen Abläufe gewinnen.


Ganzheitlicher Ansatz statt Bekämpfung von Symptomen

Die genannten Beispiele sollen den wichtigsten Vorsatz der Physiotherapie nicht überdecken. Wie bei kaum einer anderen Therapieform steht eine ganzheitliche Behandlung im Vordergrund. Schmerzen in einem bestimmten Körperteil sind niemals isoliert zu betrachten, sondern häufig die Folge komplexer Fehlfunktionen.

Ein typisches Beispiel sind Verspannungen im Hals- und Nacken durch den häufigen Blick nach unten bei der Bildschirmarbeit. Der gesamte Körper ist gezwungen, die permanent wirkende Kraft dieser Fehlhaltung auszugleichen. Dies kann zu knirschenden Zähnen in der Nacht, unteren Rückenschmerzen oder einer permanenten Anspannung der Bauchdecke führen. Nehmen Betroffene hier Schmerzen wahr, wird der eigentliche Auslöser nicht erkannt.

Die Physiotherapie zielt mit ihren Übungen deshalb auf eine ganzheitliche Behandlung ab. Hierzu gehört beispielsweise die beidseitige Ausführung von Übungen, selbst wenn nur auf einer Körperseite Schmerzen auftreten oder die Mobilität leidet. Ziel ist, die Muskulatur auf beiden Seiten gleichmäßig zu stärken und so einseitige Fehlhaltungen auszugleichen. Für Betroffene ist es deshalb wichtig, alle Übungen konsequent auszuführen, selbst wenn diese nicht offensichtlich mit den akuten Beschwerden zusammenhängen.


Kostenübernahme durch Krankenkasse möglich

Die Behandlung bei einem Physiotherapeuten steht Ihnen grundsätzlich zu jedem Zeitpunkt offen. In einem Erstgespräch lässt sich abklären, welche Beschwerden konkret vorliegen oder wie Sie einen aktuellen Heilungsprozess unterstützen möchten. Die Kosten für die selbst eingeleitete Physiotherapie übernehmen Sie in diesem Fall selbst. 

Der bessere Schritt ist, zunächst den Kontakt zu Ihrem Hausarzt zu suchen und sich Physiotherapie verschreiben zu lassen. Bei den oben aufgeführten Fallbeispielen und vielen weiteren Erkrankungen und Symptomen dürfte es keine Schwierigkeiten geben, Termine verschrieben zu bekommen. Im steigenden Alter können Sie sogar ohne konkretes Beschwerdebild auf eine Verschreibung als sinnvolle Präventionsmaßnahme hoffen.






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