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Was sind die häufigsten Ursachen für Rückenschmerzen?


Was sind die häufigsten Ursachen für Rückenschmerzen?

Was sind die häufigsten Ursachen für Rückenschmerzen? 

In unserem hektischen Alltag sind Rückenschmerzen eine allzu vertraute Belastung. Viele fragen sich, warum sie überhaupt Rückenschmerzen haben. Die Gründe dafür sind vielseitig. Doch sobald Sie diese verstehen, haben Sie die Möglichkeit, schmerzlindernde Maßnahmen zu ergreifen.


1. Bewegungsmangel und Muskelschwäche

In unserer modernen Welt, in der wir oft stundenlang vor dem Laptop, im Auto, am Handy oder vor dem Fernseher sitzen, ist Bewegungsmangel allgegenwärtig. Die Konsequenz: Unsere Muskeln verkürzen sich und verlieren an Kraft. Doch unser Rücken benötigt ein starkes Muskelkorsett zur Stabilisierung der Wirbelsäule. Regelmäßige Bewegung ist zudem wichtig für die Bandscheiben, da sie nur durch Be- und Entlastung mit Nährstoffen versorgt werden. Geschieht dies nicht, können Risse in der Bandscheibe entstehen, die einen Hexenschuss oder Bandscheibenvorfall hervorrufen.

 

2. Stress und psychische Belastungen

Beruflicher oder privater Stress versetzt den Körper in Alarmbereitschaft. Er produziert höhere Mengen der Stresshormone Cortisol und Adrenalin, was unter anderem den Herzschlag erhöht und die Muskeln anspannt. Bei dauerhaftem Stress und fehlender Entspannung führt die gesteigerte Hormonausschüttung zu Muskelverhärtungen, die Rückenschmerzen auslösen.

 

3. Schlechte Körperhaltung

Langes Sitzen führt oft zu einer falschen Haltung. Die Rumpfmuskulatur schwächt ab, was es schwieriger macht, den Rücken zu stabilisieren. Besonders beim Sitzen im Schneidersitz rundet sich der Rücken schnell, und der Nacken wird überstreckt, um den Blick geradeaus zu halten. Die Folge: Muskelverhärtungen im Schulter-Nacken-Bereich. Auch Fehlhaltungen beim Heben von Gegenständen können zu Verletzungen und Entzündungen der Wirbelsäule führen, bis hin zu einem Hexenschuss oder Bandscheibenvorfall.

 

4. Übergewicht

Fettansammlungen am Bauch, verbunden mit einer schwachen Bauchmuskulatur, führen oft dazu, dass die Lendenwirbelsäule nicht ausreichend gestützt ist. Dies kann die Beweglichkeit des Oberkörpers einschränken und zu Muskelverspannungen führen. Übermäßige Belastung durch Übergewicht kann zudem bestehende Wirbelsäulenerkrankungen wie Skoliose verschlimmern und das Risiko für Bandscheibenverletzungen erhöhen.

 

5. Organprobleme

Rückenschmerzen können auch durch Organprobleme verursacht werden. Schmerzen im unteren Rücken können auf Nierenerkrankungen wie eine Nierenbeckenentzündung oder Nierensteine hinweisen. Treten Schmerzen im Bereich der Brustwirbelsäule auf, könnten Erkrankungen wie Gastritis, Pankreatitis oder sogar ein Herzinfarkt die Ursache sein. Bei Frauen können Rückenschmerzen auch durch ein Myom der Gebärmutter verursacht werden. Welches Organ die Rückenschmerzen letztendlich auslöst, sollte immer von einem Arzt abgeklärt werden.

 



Redflags bei Rückenschmerzen: Bei diesen Warnsignalen dringend ärztlichen Rat suchen

Wenn Ihre Rückenschmerzen sehr plötzlich und intensiv auftreten, sollten Sie nicht zögern, eine Arztpraxis aufzusuchen. Besonders, wenn diese Schmerzen von weiteren Symptomen begleitet werden, ist schnelles Handeln gefragt. Achten Sie auf folgende Warnsignale:

Zunehmende Muskelschwäche oder Gefühlsstörungen: Treten diese in Armen, Beinen oder im Genitalbereich auf, könnte dies auf eine ernsthafte Nervenbeteiligung hinweisen.

Verlust der Kontrolle über Blase und Darm: Wenn Sie Schwierigkeiten haben, Ihre Blase oder Ihren Darm zu kontrollieren, oder Taubheitsgefühle im Gesäßbereich spüren, ist dies ein dringendes Warnzeichen.

Starke Beinschmerzen mit Taubheit oder Kribbeln: Strahlen die Schmerzen in die Beine aus und sind mit Taubheit oder Kribbeln verbunden, könnte dies ein Hinweis auf einen Bandscheibenvorfall sein.

Unfreiwilliger Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit: Diese Symptome können auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen und sollten umgehend abgeklärt werden.

Starke Schmerzen, Fieber, Schüttelfrost oder nächtliches Schwitzen: Solche Symptome können Anzeichen für eine Infektion oder eine andere schwerwiegende Erkrankung sein.


Vorerkrankungen und besondere Umstände

Auch bei bestimmten Vorerkrankungen und nach bestimmten Ereignissen sollten starke Rückenschmerzen nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Eine ärztliche Konsultation ist unbedingt erforderlich, wenn Sie eine Krebserkrankung in der Vorgeschichte haben, da Rückenschmerzen auf ernsthafte gesundheitliche Veränderungen hinweisen können.Ebenso sollten Sie nach einem Sturz oder Unfall bei auftretenden Rückenschmerzen sofort medizinischen Rat einholen, um mögliche Verletzungen abzuklären. Personen mit bekannter Osteoporose oder einer langfristigen Kortison-Therapie sollten ebenfalls bei starken Rückenschmerzen unverzüglich einen Arzt aufsuchen, da ihre Knochen besonders anfällig für gesundheitliche Komplikationen sind.




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